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Der Tag an dem die Erde stillstand - Warum Corona die Chance für das 21. Jahrhundert ist.

  • Autorenbild: Monica
    Monica
  • 19. März 2020
  • 5 Min. Lesezeit

Nichts prägt unseren aktuellen Alltag mehr, als das Corona Virus. Die Medien zeigen ihre Macht wie nie zuvor. Schon lange schaffte es kein Ereignis mehr, die Welt derart zu bewegen. Oder sollte man eher sagen – zum Stillstand zu bringen? Was zeigt uns dieser Stillstand über unser bisheriges Wirtschaften? Was zeigt uns dieser Stillstand über uns selbst und unser Dasein? Es zeigt uns sehr viel, wir müssen nur genau hinsehen.




Hätte uns jemand vor zwei Monaten gesagt, dass Geschäfte geschlossen, Menschen plötzlich zu Tausenden ins Home Office geschickt werden, oder gar nicht mehr auf die Straße dürfen, dass ganze Länder lahmgelegt werden und die Grenzen schließen - so wäre dieser jemand vermutlich als „Spinner“ oder „Verschwörungstheoretiker“ betitelt worden und wir hätten ihm kaum Beachtung geschenkt. Wie sehr wir uns geirrt haben.


Was gerade passiert, klingt wie aus dem Apokalypsen-Film, den wir uns noch letztens auf Netflix angesehen haben, mit dem kleinen Unterschied, dass es tatsächlich real ist. Viele Fragen sich sicher, wann das ein Ende nimmt. Wo ist denn der Off-Button, wenn man ihn braucht? Aber das Ende ist bisher nicht in Sicht. Und es wird auch kein Ende geben. Denn unsere Welt, wie wir sie kennen, wird nicht mehr die gleiche. Aber genau das ist die Chance, die wir jetzt ergreifen können. Nutzen wir also die Zeit, genauer hinzusehen, was gerade wirklich passiert.



1. Das Kartenhaus stürzt zusammen


“Wohlstand auf Pump bleibt eine Illusion, Wachstum ohne Grenzen kann es nicht geben” (Jochen Bohl)

Man muss kein Finanzexperte sein um zu verstehen, was gerade an den Finanzmärkten passiert. Es passiert nämlich genau das, was passieren musste – die brodelnde Mischung, das wackelige Kartenhaus aus nie gedeckten Krediten, maroden Unternehmen, überbewerteten Aktien und Unmengen fiktivem Geld bricht zusammen. Gleichzeitig sehen wir, dass das System nur so lange funktioniert hat, wie die Anleger an die Illusion der heilen Finanzwelt geglaubt haben; und das tun sie jetzt nicht mehr. Denn insgeheim wissen eben genau diese institutionellen Anleger, welche Lüge sich die letzten Jahre aufgebaut hat. In ihrem Buch „Der Crash ist die Lösung“ sagen Matthias Weik und Marc Friedrich genau diesen Crash richtig vorher.


Aber es zeigt uns noch etwas anderes: Der Raubbau an unserer eigenen Wirtschaftsleistung funktioniert auf Dauer nicht. Die Blase platzt und gleicht sich der Realität an. So viel kann gar nicht produziert und konsumiert werden, wie der Finanzmarkt es fälschlicherweise abzubilden versuchte.


Jetzt wäre es an der Zeit, dieses Fake-System abzuschaffen und neu, vor allem gesund, wieder aufzubauen. Den maroden Finanzmarkt braucht kein Mensch. Banker, die sich Milliarden gegenseitig in die Tasche stecken braucht kein Mensch.

Denn wer hier wirklich systemrelevant ist, zeigt sich doch genau jetzt: Wer rettet dich denn, lieber Herr Trump, wenn deine Lunge nicht mehr funktioniert wie sie soll? Sicherlich nicht dein Aktiendepot. Die Länder mit guten Sozial – und Gesundheitssystemen werden klar im Vorteil sein. Kein Wunder, dass Amerika so Angst hat.



2. Arbeiten 3.0


Das Virus zeigt uns noch etwas – nämlich wie Arbeiten 3.0 aussehen kann. Gefordert von vielen, umgesetzt von den wenigsten: die flexiblen Arbeitszeiten. Wie es 2020 immer noch sein kann, dass sich die Mitarbeiter übertreffen mit „wer länger sitzt“ und „wie, du gehst schon?“, habe ich mich immer gefragt. Aber jetzt werden genau die Unternehmen, die eine solche Arbeitsatmosphäre fördern und sich immer noch strikt gegen flexible Arbeitszeiten gewehrt haben *sorry* endlich dazu gezwungen. Und vielleicht sehen genau diese Unternehmen, dass es funktioniert. Dass das Meeting wirklich nur ein Call hätte sein können und dass ihre Mitarbeiter fleißiger sind, als sie annahmen. Und man eben nicht immer Polizei spielen muss.


Noch viel wichtiger und damit einhergehend ist das Thema Digitalisierung. Sicherlich haben auch die letzten jetzt erkannt, dass das Internet keine Trenderscheinung ist und der Grad der Digitalisierung eines Unternehmens maßgeblich über dessen Agilität, Schnelligkeit und entsprechend Erfolg entscheidet. Wer seinen Mitarbeitern bisher noch keinen Firmenlaptop gestellt hat, hat sicherlich spätestens jetzt den Schuss gehört.

Vom einen Extrem geht es jetzt schonungslos ins andere Extrem. Es würde ja schon reichen, wenn man sich „nach der Krise“ in der Mitte trifft.



3. Die Frage nach dem Selbst


“then, she began to breathe, and live, and every moment took her to a place where goodbyes were hard to come by. she was in love, but no in love with someone or something, she was in love with her life. and for the first time, in a long time, everything was inspiring.” r.m.drake

Interessanterweise sind wir genau jetzt dazu gezwungen, auch bei uns persönlich mal genauer hinzusehen. Was fange ich mit der zusätzlich gewonnenen Zeit an? Was habe ich eigentlich davor den ganzen Tag gemacht? Ja, hat mir das, was ich davor den ganzen Tag gemacht habe, überhaupt etwas gebracht?

Das Innehalten im Außen zwingt uns dieser Tage auch zum Innehalten im Inneren. Die wichtigen Fragen wie „Wer bin ich eigentlich?“ „Was will ich?“ „Will ich so weitermachen wie bisher?“ stellen sich hier fast automatisch.


Vor ständiger Ablenkung von außen wissen die wenigsten, was sie selbst überhaupt ausmacht, was sie selbst bewegt und wohin sie vielleicht möchten. Es lohnt sich, dieser kleinen inneren Stimme, die man sonst so gerne verdrängt hat, genau jetzt einmal mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Denn wenn wir es schaffen, einen genaueren Blick in uns selbst zu werfen, finden wir vielleicht genau das, was wir schon lange gesucht haben.


4. Spiritual Business – ein Ausweg aus dem Chaos


Das Große, das Übergeordnete sehen sicherlich momentan nicht viele. Es zeigt sich noch zaghaft, aber wir können uns nicht mehr abwenden. Was gerade passiert, schreit nach der Erkenntnis: wir sitzen alle in einem Boot. Wir sind nicht dein Land und mein Land, wir sind nicht ich Mensch, du Natur. Wir sind nicht ich gesund, du krank. Wir sind nicht deine Probleme, meine Probleme. Wir sind alle eins. Dein Problem kann morgen genauso meins sein. Ich bin heute gesund, aber morgen vielleicht schon krank. Dein Land ist genauso mein Land, weil wir ja schließlich auf derselben Erde leben. Ich holze heute den Baum ab und nehme mir morgen die Luft zum Atmen. Und das wird uns jetzt mehr denn je klar.


Vielleicht ist es diese Erkenntnis, die sich nach und nach in unseren Herzen verankern wird. Und dann, ja dann, können wir die Welt wirklich mit neuen Augen sehen.



Fazit: Wir als Schöpfer des neuen Systems


Viele stellen sich jetzt sicherlich die Frage, wie kann man nur so denken, wo doch gerade viele Menschen sterben und ganze Existenzen vernichtet werden. Ja, das ist unfassbar schlimm und wahnsinnig ungerecht. Die „Großen“ werden gerettet, die „Kleinen“ müssen schauen wo sie bleiben. Doch leider ist die Situation gerade wie sie ist, und wir können sie, sosehr wir wollen, nicht ändern. Gerettet zu werden, liegt nicht in unserem Einflussbereich – aber uns selbst zu retten, das schon. Was wir ändern können, ist unsere Einstellung zur Sache an sich. Ist unser Blick auf die Dinge. Ist unsere Bereitschaft, dankbar für unsere wunderbare Welt zu sein – denn wir sehen, wie schnell sie uns genommen werden kann.

Wir könnten uns entscheiden, uns nicht als Opfer des Systems zu sehen, sondern als Schöpfer des neuen Systems. Als Schöpfer unserer eigenen, neuen Zukunft, die mehr denn je unseren Wünschen entsprechen kann. Jedem neuen Anfang wohnt ein Zauber inne - kreieren wir selbst diesen Zauber, auf den wir so lange gewartet haben.




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